Kurzer Canyon-Klettersteig mit knackigen Passagen
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Die letzte steile Passage am Rio Secco |
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Im Land der Steinmännchen unterwegs |
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Passaggio dei Gabbiani, eine ausgesetzte Wandquerung |
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Die Strauchkronwicke (auch Strauchiger Hufeisenklee) am Wegesrand |
Lust auf Frühling, Lust auf Fels unter Händen und Füßen. Wir packen also die Klettersteigausrüstung ins Auto und fahren nach Salurn. Unser Ziel ist der Rio Secco, ein teilweise anspruchsvoller aber origineller Klettersteig oberhalb der kleinen Ortschaft Cadino (204 m).
Wir stellen unser Auto am Parkplatz des einzigen Gasthauses ab, überqueren die Staatsstraße und wandern an der
kleinen Kapelle vorbei hinauf zum
Einstieg des Klettersteiges (gut beschildert).
Wir schlüpfen in Gurt und Helm und betreten am Drahtseil das
Bachbett. Der Beginn
führt senkrecht nach oben. Mithilfe einiger Trittstifte gelangen wir in eine flachere Passage und erreichen bald eine rinnenartige Verschneidung, den
Salto dei Caprioi (340 m). Unschwierig geht es hinauf zum Aussichtspunkt
Belvedere (355 m) mit wunderschönem Blick über das Etschtal bis hin zur Brentagruppe. Ein schmaler Steig führt uns nun an blühenden Strauchkronwicken und Leberblümchen vorbei empor zum nächsten Drahtseil. In einer
Wandquerung erreichen wir den
Passaggio dei Gabbiani (435 m) und über mehrere steile Felspassagen schließlich den
Notausstieg (Rientro di Emergenza Cadino). Wir halten uns aber rechts, wandern an der
Grotta del Basalisc (465 m) vorbei ins Land der vielen
Steinmännchen. Mit jedem Schritt wird uns die Macht des Wassers bewusster - mit wieviel Kraft und Ausdauer es im Stande ist, den Felsen zu brechen, ihn zu formen und auszuhöhlen. Und wir befinden uns inmitten seines Bauwerkes..
Durch das Bachbett kommen wir zu den letzten beiden kräfteraubenden Passagen (hier gibt es auch eine leichte Aufstiegsmöglichkeit: facile) und stehen bald an der
Grotta della Mariotta (520 m) mit
"Gipfelbuch" und
Heiligenstatue.
Von hier geht es noch eine Steilstufe am Drahtseil empor zum
Ausstieg des Rio Secco.
Der Abstieg führt uns zunächst durch den Laubwald hinauf zu einer Weggabelung mit Bank (
Val dei Teari, 625 m). Hier halten wir uns links und wandern teilweise steil hinunter nach
Cadino - der Weg ist an manchen Stellen mit
Drahtseilen,
Tritthilfen und einer
Leiter versehen.
Achtung: Der Klettersteig kann bei Nässe heikel und nach starken Regenfällen gefährlich sein! Der Fels ist ziemlich abgegriffen, Drahtseile sind fast durchwegs gespannt, ab und zu gibt es Trittstifte und Klammern.
Höhenunterschied: ca. 500 m (davon Zustieg 100 m)
Gesamtgehzeit: knapp 3 Stunden (davon Zustieg etwa 15 Minuten, Abstieg 45 Minuten)
Ausrichtung: West
Schwierigkeit: C/D
Wanderkarte: Tabacco Nr. 7, Val di Fiemme-Catena dei Lagorai-Val di Cembra, 1:50.000
Anfahrt: Meran - Bozen - Neumarkt - Salurn - Cadino
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